Liebe Freundinnen und Freunde, 

Der Krieg in der Ukraine nimmt kein Ende, immer mehr Städte stehen unter Beschuss. Kinder leiden darunter am meisten.  Neue Familie versorgt Eltern, Helfer*innen und Betreuer*innen mit wertvollen Informationen und praktischer Unterstützung.

Für Kinder bieten die Neue Familie einen sicheren Raum, in dem sie sich ausruhen, spielen und einfach nur Kind sein können sowie psychosoziale Unterstützung durch geschultes Personal erhalten. Das ist von unglaublicher Bedeutung in einer Zeit, in der ihre Welt durch Angst und Panik abrupt auf den Kopf gestellt wurde und sie mit dem Trauma konfrontiert sind, Familie, Freund*innen und ihr vertrautes Leben zu verlassen. 


Seit 24. 02. 2022 leben wir unter Stress und arbeiten ohne einen freien Tag.  Wir versuchen nicht zu viel über die schrecklichen Bilder und Berichte sowie die bestialischen Verbrechen nachzudenken. Denn wir wissen, dass der entscheidende Kampf uns allen noch bevorsteht. Dass wir uns verteidigen können, ist in bedeutendem Maße das Verdienst unserer Freunde und Partner, denen wir allen unendlich dankbar sind. Alle unten beschriebenen Aktivitäten sind  Ergebnisse des gemeinsamen  Engagements. Gemeinsam sind wir stark!

Wir - unser Team - engagieren uns seit dem ersten Kriegstag und tun alles, was uns möglich ist, um unserem Land zum Sieg zu verhelfen und endlich wieder in Frieden leben zu können. Wir helfen den geflüchteten Menschen, von denen es in der Region über 110 000 gibt. Wir werben gemeinsam mit unseren Partnern und Freunden  um Spenden für die Bukowina. Wir empfangen weiters Hilfslieferungen  aus dem Ausland und leiten sie über unser Netzwerk  in die anderen Städte,  die unter dem Kriegsgeschehen leiden  - nach Kyiw, Mykolaiw, Charkiw und Odessa, sowie  direkt an die Ärzte und Soldaten im Einsatz an der Front.

Unsere reguläre Arbeit hat nicht abgenommen, sondern zugenommen.  Zu den Flüchtlingen gehören auch unsere Klienten, die bereits Drogen konsumiert haben und bei denen bereits HIV diagnostiziert wurde.  

Wir haben unsere Arbeit  mit Flüchtlingen erweitert. Jetzt betreuen wir mehrere Gruppen, von denen eine besonders schwierig ist - Kinder, die ihre Eltern verloren haben.  

Wir können leider nur 8 Flüchtlingsaufnahmezentren versorgen.

Wir haben dort psychologische Erholungsräume eingerichtet und Brettspiele und Spielzeug mitgebracht.   Unsere Psychologen führen mit den Kindern eine Kunsttherapie durch und Sozialarbeiter helfen ihnen, sich an die neuen Bedingungen anzupassen, diese zu verbessern und ihr Leben unter den gegebenen Umständen zu meistern. Natürlich versorgen wir die Kinder auch mit Keksen, Tee, Kakao und anderen Süßigkeiten und kaufen Bettwäsche, Unterwäsche, Waschmittel und Hygieneartikel.


In die Suppenküchen, in denen für 500 Personen Essen für Flüchtlinge gekocht wird, die sich nicht selbst versorgen können, liefen wir Lebensmittel. 

Außerdem sind nach Angaben der WHO nur 50 % der Apotheken in der Ukraine betriebsbereit. Vor allem in der Nähe von Kiew, Charkow und im Osten des Landes wurden pharmazeutische Fabriken und Anlagen zerstört. 

Vor allem aber sind wir auf ständiger Suche nach medizinischen Hilfsgütern für die vertriebenen Menschen. Viele von ihnen kommen aus der Region Kiew, Tschernobyl und Umgebung zu uns. Sie haben Schilddrüsenprobleme und brauchen L-Teroxin, das bei uns in den Apotheken fehlt. 

Wir reisen regelmäßig nach Rumänien und kaufen dort die notwendigen Medikamente und Verbände -nicht nur für die Flüchtlinge - sondern auch für die Krankenhäuser und für die Ärzte, die im Kriegsgebiet unter Feuer und Beschuss behandeln. 


Genauso wichtig wie die Hilfestellung für die Flüchtlinge ist auch die Unterstützung  für die Helfer selbst. Einmal pro Woche halten unsere Psychologen Sitzungen mit zwei therapeutischen Gruppen zum Thema Burnout mit den Freiwilligen der Stadt ab. Die Arbeit mit vom Krieg gezeichneten Menschen erfordert Kenntnisse und Fähigkeiten, über die Freiwillige nicht verfügen.  Überzogene Erwartungen ruinieren und bedrohen die Psyche der Helfer selbst. Es ist von immenser Wichtigkeit, ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie mit ihren persönlichen Ressourcen umgehen können.

Dank Ihrer Hilfe konnten wir Flüchtlinge für unsere Stiftung anwerben. Eine Frau aus Kiew hilft uns bei der Suche nach Waren, was unter den heutigen Umständen nicht einfach ist. Weiters arbeiten zwei unserer Kollegen aus Charkiw zusammen mit unseren Mitarbeitern mit Kindern der Flüchtlinge.

Unser Schulprojekt wird online fortgesetzt. 1.500 Schüler aus anderen Regionen der Ukraine besuchen Schulen in der Stadt. Die Jüngsten haben sich unserem Projekt angeschlossen, und wir haben neue Themen wie "Neue Freunde" und "Dankbarkeit" eingeführt. Ein dankbarer Mensch fühlt sich nicht einsam: Wenn Kinder die Hilfe, die andere für sie leisten, für sich selbst notieren, beginnen sie zu glauben, dass sie nicht allein auf der Welt sind. Das schafft die richtige Stimmung, fördert Optimismus und Energie und macht sie widerstandsfähiger gegen Stress. In der Praxis bewährt!