Stiftung "New Family"

Soziale Probleme der Ukraine

Jugendliche, die auf der Straße leben, sind extrem gefährdet. Vor allem Mädchen werden oft sexuell missbraucht oder prostituieren sich, um an Drogen zu kommen. Von 29 Straßenkindern, die in Odessa von einer lokalen Hilfsorganisation die Möglichkeit zum HIV Test erhielten, waren 20 HIV-infiziert.

 

Auch Czernowitz ist mit einer ständig wachsenden Anzahl von Drogenkonsumenten konfrontiert. Nach offiziellen Angaben sind 10.000 – 12.000 Menschen drogensüchtig. Das sind etwa 9 % der erwerbstätigen Bevölkerung. Rechnet man die abhängigen Familienmitglieder dazu, vergrössert sich die Zahl der Betroffenen auf das zwei- bis dreifache.

Auswirkungen des Kriegszustandes in der Ostukraine auf Drogenkranke

Durch die Auswirkungen des Kriegszustandes in der Ostukraine betreut unsere Organisation auch Kinder von Flüchtlingsfamilien und verwundete Kriegsteilnehmer im Militärspital.

Als Folge der anhaltenden Wirtschaftskrise in der Ukraine verschärft sich auch die gesellschaftliche Krise. Etwa 80 % der Bevölkerung leben in einer permanenten Notsituation. Alkoholismus und Drogensucht, sowie die damit einhergehende Beschaffungskriminalität (vor allem Kinder- und Jugendkriminalität) erreichen erschreckende Ausmaße.

 

Wie im Unicef Bericht vom 30.11.2006 vermerkt steht Osteuropa an der Schwelle zu einer AIDS-Epidemie katastrophalen Ausmaßes, die nur durch breit angelegte Aufklärungskampagnen verhindert werden kann. In der Ukraine stiegen die Neuinfektionen von 14% im Jahr 2003 auf mehr als 35 Prozent in den ersten sechs Monaten des Jahres 2006 (lt. Unicef Bericht 30.11.2006). „Der Anteil der HIV infizierten Menschen liegt mit 1,5 % der ukrainischen Bevölkerung europaweit am höchsten. Schätzungsweise ein Viertel der rund 377.000 HIV-infizierten Menschen dort sind Jugendliche unter 20 Jahre.“ (Unicef 30.11.06)

 


Ziel und Anspruch von der Stiftung "New Family" ist es, dass Menschen ihr Leben frei und glücklich ohne Drogen leben können.

Im Zentrum unserer Arbeit stehen der Mensch und seine Gesundheit. Wir betreiben strukturelle Prävention und Gesundheitsförderung im Bereich HIV/Aids und anderer sexuell übertragbarer Infektionen (STI) für die besonders von diesen Krankheiten bedrohten und betroffenen Gruppen. Diese Gruppen beziehen wir dabei stets in unsere Arbeit ein.

Die Stiftung "New Family" umfasst die vier Kernbereiche Prävention, Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und soziale (Re-)Integration, Öffentlicher Raum und Sicherheit und Behandlung, Beratung, Betreung und sieben Querschnittsbereiche.

  1. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und soziale Re-Integration;
  2. Behandlung, Beratung, Betreuung;
  3. Öffentlicher Raum und Sicherheit;
  4. Suchtprävention

Suchtprävention

Die Stiftung vermittelt bildungs- und szenespezifisches Wissen über Gefahren, Inhalte und Wirkungen vermeintlich psychoaktiver Substanzen, die Entstehung von Suchtverhalten und alternative Strategien der Problembewältigung. 

Ziele 

 Verhinderung von kurz-, mittel- und langfristigen Gesundheitsschäden

 Vermeidung von problematischen Konsummustern

 Schaffung von Problembewusstsein

 Förderung risikobewussteren Verhaltens

 Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über chemische Zusammensetzungen von synthetischen Drogen sowie das Konsumverhalten von „Freizeitdrogen“- KonsumentInnen

 Warnung vor gesundheitlich besonders bedenklichen Substanzen 

Zielgruppen 

 (Potentielle) KonsumentInnen von „Freizeitdrogen“ (s.o.)

 Angehörige

 MultiplikatorInnen (z.B. JugendarbeiterInnen, LehrlingsausbildnerInnen, LehrerInnen etc.) 

Mobile Soziale Arbeit

Es liegt also in unserer Hand, unsere Kinder entsprechend aufzuklären und zu wappnen. Grundlegende Kenntnisse über Drogen sind in unserer Zeit genauso wichtig geworden, wie etwa die Kenntnis der Verkehrsregeln. Fehlendes Wissen kann in beiden Fällen verhängnisvoll sein.

Seit 2002 arbeiten wir im Bereich der Prophylaktik von HIV/AIDS unten Drogensüchtigen und SexarbeiterInnen. Die Arbeit führen wir in solchen Bereichen:

- Süchtige, die Opium durch Injektionen  konsumieren

- Süchtigen, die stimulierende Drogen konsumieren

- SexarbeiterInnen

- Süchtige Frauen

- Berufs- und allgemeine Ausbildung für die süchtigen  und  HIV+ Frauen

- „Mutterschule“ für die süchtigen Mutter 

- Bezahlung  der  Rehabilitation

- Aufklärungskampagnen

- Ersatztherapie

- Selbsthilfegruppen

- Elternkreis

- Kinder, deren Eltern Drogenabhändig  / HIV-positiv sind, oder Kinder, die bereits selbst HIV-positiv sind

- Antidrogenprophylaktika in Anfangsschulen

Die Stiftung "New Family" leistet Hilfe im Rahmen von Streetwork, indem die MitarbeiterInnen Spritzenwechsel, Medikamentenverteilung und AIDS-Tests, sowie Informationskampagnen und Aufklärung in Schulen durchführen. Weiters betreut "Nova Simja" Kinder, deren Eltern HIV-positiv oder AIDS-infiziert sind, wie auch Kinder die bereits selbst erkrankt sind. 

Tatyana Berezhna, eine sehr mutige und entschlossene Frau, errichtete in Eigeninitiative ein Zentrum für Suchtprävention und Betreuung von drogensüchtigen Jugendlichen in Czernowitz.



streetwork bietet Straßensozialarbeit an.

streetwork hilft Drogenkonsument_innen mit differenzierten, niederschwelligen und aufsuchenden Angeboten, um

  1. deren Überleben zu sichern und die soziale, psychische und physische Lebenssituation zu verbessern
  2. suchtkranke Personen in das Sucht- und Drogenhilfsnetzwerk und das allgemeine Sozial- und Gesundheitssystem zu (re-)integrieren