Czernowitz Rehabzentrum "New Family "

Das Projekt Rehabzentrum unterbreitet wegen Drogengebrauchs auffällig gewordenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen möglichst frühzeitig ein suchtpräventives Angebot.

Die Hauptaufgabe dieser Arbeit unserer Stiftung ist die Ermöglichung der Erfahrung eines drogenfreien Lebens und die Entwicklung von Widerstand gegen den Einfluß der Drogenumgebung. In diesem Fall kämpfen wir nicht mit Drogen, sondern mit dem Wunsch des Betroffenen, nicht mehr weiter der Realität des Lebens mit Hilfe von Drogen entfliehen zu wollen. Mit anderen Worten ändern unsere KlientInnen ihrer Weltanschauung, nehmen die Realität ihres Lebens an und finden ihren Platz in dieser Realität. 

Durch die Auswirkungen des Kriegszustandes in der Ostukraine betreut unsere Organisation auch Kinder von Flüchtlingsfamilien und verwundete Kriegsteilnehmer im Militärspital.

Ziele des Projektes sind

  • zu einer kritischen Einstellung gegenüber dem Konsum von Suchtmitteln anzuregen
  • über gesundheitliche, rechtliche und soziale Folgen von Drogenkonsum zu informieren
  • zur Distanzierung vom Drogengebrauch zu motivieren
  • die Eigenverantwortlichkeit zu stärken
  • die Hilfeangebote der Jugend- und Suchthilfe bekannt zu machen.

Diejenigen KonsumentInnen, die die Dosis reduzieren oder sogar ein ganz drogenfreies Leben führen möchten, stellen wir unser Tagesrehazentrum (TRZ) zur Verfügung. Seit der Eröffnung unseres TRZ am 18.07. 2012 haben 486 KlientInnen unser Programm absolviert. Im 2015  betrug die Anzahl der TRZ-KlientInnen 266: 

2015  betrug die Anzahl der TRZ-KlientInnen 266:

-112 von ihnen sind 14 – 18 Jahre alt, 

- 39 sind Kinder und Jugendliche von süchtigen Eltern (2 im Vorschulalter),

- 7 sind Eltern, die süchtige Kinder haben und

- 108 sind KlientInnen, die älter als 18 Jahre alt sind.

Unter den KlientInnen des TRZ sind 4 Freiwillige von ATO (AntiTerrorOperation - offizieller Name vom „Kampf in Osten“) und 8 Kinder, deren Eltern in ATO weiter involviert sind. 

Oft hören wir die Frage: “Wie finden uns unsere KlientInnen?“ 

Hinter den oben genannten Zahlen steht immens viel alltägliche Arbeit mit und in der Öffentlichkeit. An der Straßen hängen „Citylights“, in den Schulen gibt es Information über unsere Arbeit, die MitarbeiterInnen halten Infostunden bei Lehrlingen in Berufsschulen ab (in 2015 vor 932 SchülerInnen der 8 Berufsschulen der Stadt), besuchen jeden Samstag die Polizei-Kriminalabteilungen für Minderjährige, wo gemeinsam mit Polizisten sie mit Jugendlichen und ihren Eltern reden.  Viele StudentInnen bringen ihre KollegInnen zu uns, sogar ein Schüler der 3. Klasse hat seinen älteren Bruder während der Schulpause zu Gesprächen mit unseren Trainern gebracht! 

Alle unsere KlientInnen sind individuell. Jede/r hat ihre/seine eigene Geschichte. Aber bei Minderjährigen ist die Motivierung zu einem Programmbesuch viel schwieriger. 

Soziale Dienste der Stadt sowie Ärzte, Polizei und Kollegen aus anderen NGOs schicken KlientInnen zu uns. Und selbstverständlich Mundpropaganda: unsere KlientInnen empfehlen unser TRZ ihren Freunden und Bekannten. 

Unser Programm basiert auf Freiwilligkeit.

1. Gruppe:    Minderjährige im Alter von 14 bis 19 Jahren

Sport: Workout und Straßenfußball.

Wir betrachten Sport als eine der Alternativen zu Drogenkonsum und Fußball passt besonders gut für süchtige Jugendliche: es ist ein Teamspiel, bei dem man lernt, nach Regeln zu spielen, Grenzen einzuhalten, Aggressionen zu beherrschen, sich um den Körper und Hygiene zu kümmern usw.

Unser Psychologe, der gleichzeitig Sportpädagoge ist, treibt mit den Jugendlichen nicht nur Sport, sondern er gestaltet auch Informationsnachmittage.

2. Gruppe:     Ältere Gruppe  ab 19 Jahren

67 Personen besuchten diese Gruppe im Jahr 2014: acht Frauen und 59 Männer. Vier von ihnen bekommen Ersatztherapie, 31 Personen wohnen außerhalb von Czernowitz und sind daher überwiegend online im Kontakt mit Psychologen. In diesem Jahr haben wir das schon bestehende Programm mit dem Schwerpunkt Resozialisation erweitert. 

Wir haben ein Programm ausgearbeitet, das den KlientInnen der Tagesrehazentrums aus der sozial integrierten, geschlossenen Gruppen heraus hilft, zum Leben in der Gesellschaft zurückkehren. Dazu gehören die Beseitigung der Gefühle von sozialen Befremdlichkeiten, die Entwicklung der Motivation zu sozialen Änderungen im Leben, Verantwortung, Selbstversorgung und Selbstdisziplin. Dass alles führt zu einer bewussteren Einstellung zu Arbeit. In diesem Jahr haben 11 unserer KlientInnen Arbeit gefunden. 

3. Gruppe:     Kinder der KlientInnen ab 4 bis 13 Jahre

Wir betreuen 37 Kinder unserer KlientInnen. Jeden Samstag organisiert unser Team etwas Neues für diese Kinder im Gebäude der jüdischen Schule Czernowitz. Die Kleinsten bereiten sich auf die Schule vor: zählen, schreiben, lesen lernen. Manchmal spielen unsere Mitarbeiter mit ihnen im Fingertheater. Die Älteren haben mit eigenen Händen Marionetten gemacht und damit einen Kurs der Kunsttherapie bekommen. Von Zeit zu Zeit gehen sie ins Studio eines bekannten Czernowizer Fotografen und lernen die Schönheit mittels Fotokamera zu entdecken. Besonders wichtig ist das für die Mädchen. Jeden Samstag bekommen die Kinder ein warmes Mittagessen in einem Café im historischen Kern der Stadt. In dieser Zeit arbeitet unser Familientherapeut mit den dazugehörigen Eltern. Ich habe im Anhang ein Foto, aufgenommen während des Familienseminars, beigelegt. Auf Kosten der Johanna Khan Stiftung haben wir mit unseren KlientInnen mit deren Kindern ein dreitägiges Seminar 40 km vom Czernowitz im Wald am Dnister-Ufer durchgeführt. Die Tage waren voll mit Programm: Sport, Kunsttherapie, Filme mit nachfolgender Besprechung in den Gruppen, selbstgemachtes Schaschlik. 

Kunsttherapie 

Manchmal spielen unsere Mitarbeiter mit ihnen im Fingertheater. Die Älteren haben mit eigenen Händen Marionetten gemacht und damit einen Kurs der Kunsttherapie bekommen. 

Filme mit nachfolgender Besprechung

Fotostudio 

Ausflüge in eine ländliche Gegend

Ausflüge in eine ländliche Gegend sind für unsere KlientInnen ein Anti-Stress-Mittel. Die Kinder sind besonders glücklich. Sie verbringen so selten interessante, intensive Zeit mit ihren Eltern. Wir finden es sehr wichtig, dass auch die Eltern lernen, mit ihren Kindern gemeinsam freie Zeit sinnvoll zu verbringen.

Warmes Mittagessen

Jegen Samstag bekommen die Kinder ein warmes Mittagessen in einem Café im historischen Kern der Stadt.

In dieser Zeit arbeitet unser Familientherapeut mit den dazugehörigen Eltern. 

Die ERSTE Privatstiftung hat das Projekt Rehabzentrum der Hilfsorganisation Nova Simja, Czernowitz/Ukraine, die sich vor allem um Jugendliche und Kinder aus Familien mit Drogenproblemen kümmert, wieder für ein Jahr mit 25.000 Euro unterstützt.

 

Durch die Auswirkungen des Kriegszustandes in der Ostukraine betreut diese Organisation auch Kinder von Flüchtlingsfamilien und verwundete Kriegsteilnehmer im Militärspital.

 

Auch 2015 unterstützen die ERSTE Privatstiftung mit 25.000 Euro und das Land Kärnten mit 1.800 Euro die Hilfsorganisation Nova Simja. Durch die Hilfe kann Nova Simja bereits das dritte Jahr vielen drogenkranken Menschen in ihrem Kampf um einen Ausstieg beistehen und vor allem Kindern zu einem geregelten Leben mit Schulbesuch verhelfen.

Durch die Hilfe kann Nova Simja bereits das dritte Jahr vielen drogenkranken Menschen in ihrem Kampf um einen Ausstieg beistehen und vor allem Kindern zu einem geregelten Leben mit Schulbesuch verhelfen.